Sommerzeit ist Salatzeit, im Winter schmecken Suppen: Gemüse hat immer Saison. Wie man es richtig putzt, verraten wir hier.
Im Salat, in der Suppe, als Smoothie oder als Saft: Jeder Deutsche hat in den Jahren 2018 / 2019 fast 100 Kilogramm Gemüse gegessen. Das sagen die vorläufigen, online verfügbaren Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Am liebsten mochten die Deutschen dabei Tomaten, in verarbeiteten Produkten etwa als Soße oder gleich ganz pur. Kommt es frisch und knackig aus dem Laden, gilt: Gemüse sollte vor dem Verzehr gewaschen werden – auch, wenn es bio ist.
Auf dem Obst und Gemüse, so frisch es auch aussehen mag, können sich neben Rückständen von Pestiziden auch gefährliche Krankheitserreger wie Listerien, Salmonellen oder Shigatoxin-bildende Escherichia Coli befinden, die zu schweren Erkrankungen führen.
Verschmutztes Gemüse kann krank machen
Um den Keimgehalt auf der Oberfläche zu reduzieren, solltest du Obst und Gemüse vor dem Essen gründlich mit Trinkwasser waschen. Das empfiehlt das "Bundesinstitut für Risikobewertung"(BfR) in einer online verfügbaren Stellungnahme. Vollständig entfernen ließen sich möglicherweise vorhandene Krankheitserreger so jedoch nicht. Deshalb könne es sinnvoll sein, bodennah wachsendes Gemüse zu schälen oder zu blanchieren, also kurz mit kochendem Wasser zu überbrühen, so das BfR. Die Gefahr, durch Keime krank zu werden, schätzt das Institut als relativ gering ein. Es sagt aber auch, dass das Risiko ansteigen kann, wenn Pflanzen, die roh gegessen werden, mit aufbereitetem Abwasser bewässert werden. Weil sich das Klima in Deutschland und Europa ändert, sei zu erwarten, dass das in Zukunft häufiger so gemacht wird.
Waschen sollte man die Lebensmittel schon, weil man nicht weiß, durch welche Hände sie gegangen sind, so Ernährungsexpertin Astrid Gerstemeier auf "foodwatch.org". Sie rät, Salat oder Blattgemüse wie Mangold und Spinat vor dem Waschen gründlich zu zerkleinern. Der Strunk sollte immer entfernt werden, ebenso wie grobe Stiele, harte Mittelrippen und alle unansehnlichen oder fauligen Stellen. Damit die Nährstoffe erhalten bleiben, sollte Salat nicht unter fließendem Wasser gewaschen werden. Besser sei es, ihn in einer großen Schüssel mit viel kaltem Wasser vom Schmutz zu befreien.
Rohe Sprossen sollten der Expertin zufolge für 30 Sekunden blanchiert werden. Sie können mikrobiell belastet sein, ebenso wie fertig abgepackte Salate. In der Plastikverpackung könnten sich Bakterien und Pilze sehr gut vermehren. Das BfR rät Schwangeren und Menschen mit geschwächten Abwehrkräften auf vorgeschnittene und abgepackte Salate lieber ganz zu verzichten.
Kochen, dünsten oder gleich so? Diese Obst- und Gemüsesorten kannst du gleich essen.
Früchte aus dem Boden besonders gründlich putzen
Auch wer sein Gemüse vor dem Essen schält, kommt ums Waschen nicht herum. Denn dabei besteht die Gefahr, dass mit dem Messer oder Schäler Verschmutzungen von außen ins Innere gelangen, erklärt Gerstmeier. Sogar zweimal waschen sollten Hungrige Obst und Gemüse, das aus dem Boden kommt: "Lebensmittel, an denen noch Erde haftet, zum Beispiel Karotten oder Kartoffeln, sollten Sie erst waschen, dann schälen und dann nochmals kurz waschen", so Astrid Gerstemeier auf "foodwatch.org". Und wer sich schon einmal ein selbst gekochtes Gericht verdorben hat, weil beim Essen Sand zwischen den Zähnen knirscht, weiß, dass Waschen manchmal nicht nur eine Frage der Hygiene ist.
Natürlich ist es auch manchmal auch Geschmackssache, ob man Früchte lieber mit oder ohne Schale isst. Wer aber etwa Salatgurken lieber "ohne" mag, sollte sie am Ende beginnend bis zum Stiel hin schälen, so die Verbraucherzentrale. Denn um den Stiel herum seien Bitterstoffe enthalten, die sonst über die Gurke verteilt werden.
Sellerieknollen, eine Zutat für viele Suppen, sollten laut "verbraucherzentrale.de" vor dem Verzehr gut mit einer Bürste abgewaschen werden und danach geschält und von holzigen Stellen befreit werden. Ebenso zum Suppengemüse gehört Lauch. Bei den Stangen sollten das Wurzel-Ende und fleckiges Laub entfernt werden. Dann empfiehlt die Verbraucherzentrale, die Stange zu halbieren und gut zu waschen.
Diese Gemüsesorten haben besonders viel Eiweiß
Wie muss man Pilze und Kartoffeln putzen?
Übrigens ist nicht alles, was in der Gemüseabteilung im Supermarkt liegt, auch wirklich ein Gemüse: Obwohl die Nachtschattengewächse botanisch gesehen dazu zählen, rechnen etwa die Lebensmittelexperten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Kartoffeln nicht zum Gemüse, sondern zu den Getreideprodukten. Etwa 55 Kilo der meist gelben Knollen haben die Deutschen 2018 / 2019 gegessen. Deutlich mehr als die Hälfte davon, nämlich rund 36 Kilogramm, kam in verarbeiteter Form, zum Beispiel als Pommes oder Chips, auf den Tisch oder in die Tüte.
Kartoffeln enthalten zwar viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, aber auch giftiges Solanin. Um dessen Gehalt möglichst gering zu halten, empfiehlt die DGE auf "dge.de", sie kühl und dunkel zu lagern und grüne Stellen großzügig zu entfernen. Im Fleisch der Knolle ist der Solanin-Gehalt verschwindend gering – deswegen sind große Kartoffeln auch günstiger, weil kleine im Verhältnis einen größeren Anteil Schale haben. Um zu vermeiden, dass Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen, empfiehlt die DGE aber, Kartoffeln mit Schale zu kochen und sie dann vor dem Essen zu pellen.
Geputztes und gewaschenes Gemüse gleich essen
Pilze sind keine Pflanzen, gehören als botanisch nicht zum kein Gemüse – in einer leckeren Gemüsepfanne macht das allerdings keinen Unterschied: Sie schmecken trotzdem und enthalten kaum Kalorien, wenig Fett, aber viel Eiweiß. Allerdings halten sich Pilze nicht lange. Die Verbraucherzentrale rät, sie kühl, trocken und luftig zu lagern und dann so bald wie möglich zu essen. Aber wie putzt man sie richtig? Die Verbraucherzentrale rät, sie vor dem Schneiden vorsichtig mit einem Pinsel, einem trockenen Geschirrtuch oder einem Lappen vom Schmutz zu befreien. Sonst verlieren sie ihr Aroma.
Bereits gewaschenes und geputztes Obst und Gemüse sollte gleich auf den Tisch kommen. Denn mit dem Schmutz wird auch die natürliche Schutzhülle der Frucht entfernt, so Astrid Gerstemeier auf "foodwatch.org". Es verdirbt dann schneller.
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July 31, 2020 at 04:03PM
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Waschen, tupfen, schleudern: So putzt du dein Gemüse am besten - BUNTE.de
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