Erreger schleichen sich tief ins Blattgemüse ein
Einige Salmonellen-Arten können offenbar nicht durch Waschen des Gemüses abgetötet werden. Wie US-amerikanische Forscher der University of Delaware herausgefunden haben, bleiben die Erreger nicht an der Blattoberfläche, sondern dringen tief in die Blätter ein. Dafür nutzen sie kleine Löcher, die die Pflanze braucht, um Hitze abzugeben.
Neue Salmonellen umgehen Immunsystem
Bisher konnten sich nur solche Bakterien in die Blätter einschleichen, die für die Pflanze selbst gefährlich sind. Salmonellen können aber auch den Menschen krank machen. "Neu ist, wie sich die Salmonellen entwickeln, um das Immunsystem der Pflanzen zu umgehen", sagt der Pflanzenbiologe Harsh Bais von der University of Delaware. Krankheitserreger werden für gewöhnlich von der Pflanze direkt bekämpft, indem sie Stoffe gegen die Erreger bildet. Besonders tückisch: Weil das Immunsystem der Pflanze nicht anschlägt, sieht man ihr auch den Salmonellen-Befall nicht an.
Waschen und Desinfektionsmittel helfen nicht
Außerdem lassen sich die Erreger auch nicht mehr mit Wasser oder speziellen Desinfektionsmitteln bekämpfen. Sind sie einmal in das Blatt eingedrungen, bringen selbst Hightech-Lösungen wie UV-Bestrahlung nichts mehr.
Problem: Überzüchtung und Düngung
Schuld an der Verunreinigung der Gemüsepflanzen sei wohl vor allem die Überzüchtung, so die US-Forscher. Das heißt, Pflanzen werden so gezüchtet, dass sie mehr Ertrag bringen. Dabei werde aber häufig das Immunsystem der Pflanze nach und nach zerstört und sie könne sich nicht mehr gegen Eindringlinge wehren. Außerdem sei die starke Düngung mit Gülle ein Problem. Ausgeschiedene Erreger könnten sich so viel leichter vom Tier auf das Gemüse übertragen.
July 20, 2020 at 08:53PM
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US-Studie: Hilft Gemüse-Waschen bald nicht mehr gegen Salmonellen? - RTL Online
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